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Albstadt - Städtische Galerie - Vergangene Sonderausstellungen
Albstadt - Städtische Galerie - Vergangene Sonderausstellungen
Otto Pankok – Durchblick

Zeichnungen, Holzschnitte, Radierungen, Lithographien

1. Juli - 21. Oktober 2007

Parallel:
Von Dresden nach Düsseldorf - Otto Dix 1919-1925
aus der Graphischen Sammlung der Galerie Albstadt

Die Galerie Albstadt stellt Otto Pankok (1893-1966) erstmals im südwestdeutschen Raum mit einer umfassenden Werkübersicht vor. Im Zentrum stehen die Düsseldorfer Jahre nach dem Ersten Weltkrieg bis etwa 1924, wo Otto Pankok zusammen mit seinen Freunden Otto Dix und Gert Wollheim zum Kreis um die Kunsthändlerin Johanna Ey mit ihrer legendären Galerie für „Neue Kunst“ zählte. In Landschaften und Porträts, in Holzschnitten, Zeichnungen und Radierungen, wird der künstlerische Aufbruch der Freunde fassbar, die alles Bürgerliche mit ihrer Kunst sprengen wollten. Die Galerie Albstadt ergänzt die Arbeiten Pankoks durch zeitgleiche Arbeiten von Otto Dix aus eigenen Beständen. Einen weiteren Schwerpunkt bilden beeindruckende großformatige Kohlezeichnungen mit Bildern aus der jüdischen Welt und aus der Düsseldorfer Zigeunersiedlung im Heinefeld, wo Otto Pankok 1931-1934 lebte und arbeitete. Auch in seinen Holzschnitten hat er – schon während der Naziherrschaft - den ?Roma’ (d.h. Menschen in der Sinti-Sprache) ein anrührendes Denkmal gesetzt. Nach seiner Lehrtätigkeit an der Kunstakademie Düsseldorf verbrachte Pankok seine letzten Lebensjahre auf Reisen und auf seinem ländlichen Anwesen auf Haus Esselt am Niederrhein, wo er sich dem „Studium der Hühner“ widmete. Ihnen gilt das letzte Kapitel der Ausstellung

 
 
Selbstporträt,
Kohlezeichnung 1912
  DURCHBLICK

der Titel der Radierung von 1919 leitet auch im übertragenen Sinn die Sonderausstellung, mit der die Galerie Albstadt das Werk von Otto Pankok (1893–1966) erstmals im süddeutschen Raum vorstellt. Das Sehen auf die Erscheinungen der Menschen, der Landschaften, der Tiere war ihm immer auch ein "Durchschauen" auf ihr Wesen in seiner Einfachheit, seiner Gefährdung, seiner Würde, auch noch unter armseligsten Verhältnissen.

 
DIE ANFÄNGE

von Pankoks künstlerischem Arbeiten stehen unter dem Eindruck Rembrandts, van Goghs und Millets. Schon als Gymnasiast in Mülheim/R uhr war er tief beeindruckt von diesen Künstlern. Nach kurzer Akademie-Zeit in Düsseldorf und Weimar suchte sich Pankok seine eigenen künstlerischen Wege – bei den Tagelöhnern in Dötlingen (Oldenburg), an privaten Akademien in Paris. Hier knüpft er 1917/18 nach seiner Rückkehr aus Krieg und Lazarett in Vechta wieder an.

 
Schittlacks Rosa mit Kind,
Kohlezeichnung 1918
 
Der Blitz (Remels), Radierung 1919

Titelblatt der Zeitschrift
„Das junge Rheinland“, 1922
  DAS NETZWERK DER SEZESSIONEN

verband nach dem Ersten Weltkrieg in allen Kunstzentren junge Künstler in ihrer Aufbruchsstimmung. So enstanden rege Kontakte u.a. zwischen Berlin, Dresden und Düsseldorf.

In Dresden standen Otto Dix und Conrad Felixmüller – Mitglieder der Dresdner Sezession Gruppe 1919 – in Kontakt mit Künstlern in Düsseldorf, die sich unter der Flagge „Das junge Rheinland“ zusammengetan hatten, darunter Otto Pankok und der Dresdner Gert Wollheim.

Letztere arbeiteten zunächst im ostfriesischen Remels zusammen, beschlossen jedoch Ende 1919 in Düsseldorf zu wirken. Otto Pankok war es, der Otto Dix dann 1922 von Dresden nach Düsseldorf zog, wo dieser sich besseres Fortkommen erhoffte.

 
Das EY I, Titelholzschnitt
von Otto Pankok, 1920

Bildnis (Wollheim),
Holzschnitt 1920
  DER KAFFEEAUSSCHANK DER JOHANNA EY

wurde in Düsseldorf um 1919 zu einem Zentrum junger Künstler. Die außergewöhnliche Frau flickte zerschlissene Künstlerhosen wie die von Otto Dix, gewährte Kredit und stellte ihr Schaufenster zu Verfügung für Kunstwerke, die auf der Straße lautstarke Diskussionen verursachten.

Das war im Sinne ihrer Urheber: „Wir empfanden uns als Dynamit und wollten ganz Düsseldorf in die Luft sprengen,“ schrieb Otto Pankok rückblickend. Die „Neue Galerie“ von Johanna Ey wurde zur wichtigsten Vermittlungsstelle junger Kunst im Nachkriegs- Düsseldorf.

In den drei Folgen der Zeitschrift „Das EY“ dominiert der Holzschnitt mit mutigen kubistisch bis dadaistischen Brechungen. „Dada ist Wille zur Erkenntnis. Ist der gerade Weg. Unsere Zeit ist furchtbar, mörderisch, also auch ihre Kunst, also auch ihr Gelächter.“ (Otto Pankok)

 
Straßenecke,
Radierung 1921

Otto Dix, Dame,
Radierung 1922

Frau Raben III,
Radierung 1923
  DIE RADIERUNG

begleitet Otto Pankok bereits seit seinem 17. Lebensjahr. Nicht zuletzt Rembrandts bedeutendes Radierwerk mag ihm dabei vor Augen gestanden haben. Immer erprobt er seine stilistischen Erkundungen auch mit der Kaltnadel.

Als ihm seine Braut Hulda geb. Droste zur Hochzeit eine Unmenge von Zinkplatten aus einer bankrott gegangenen Badewannenfabrik schenkt, ist kein Halten mehr – oft ritzte Pankok mitten in der Landschaft ohne Vorzeichnung direkt in die großen Platten.

Raum und Farbigkeit allein aus Schwarz- und Grautönen zu gestalten – das entsprach seinen künstlerischen Interessen, die auch in den großen "Kohlegemälden" zum Ausdruck kommen. Otto Dix wird die Arbeiten seines Freundes aufmerksam beobachtet haben, als er sich an der Düsseldorfer Akademie bei Herberholz mit Radierung und Aquatinta beschäftigt.

Dix’Radierwerk beginnt 1920, viele Motive der Freunde scheinen einander zu antworten.

 
Ringela und Bianca,
Kohlezeichnung 1932


Geiger im Ghetto, Kohlezeichnung 1941
  DIE WELT DER SINTI

hatte Otto Pankok zum ersten Mal 1931 in der Provence bewusst wahrgenommen.Als er ihnen in der Düsseldorfer Arbeitslosensiedlung im Heinefeld 1932 wiederbegegnete, war er aufs Neue fasziniert von der inneren Freiheit ihres Lebens, vielfach in großer Armut am Rande der Gesellschaft. Mit seinen großen Kohlegemälden wurde er zum ‘Molari‘ (Maler) der ‘Roma‘ (d. h. ‘Menschen‘ in der Sprache der Sinti).
In der Ausstellung „Entartete Kunst“ in München und Düsseldorf wurden Pankoks „Zigeuner“-Lithographien von den Nationalsozialisten als „undeutsch“ gebrandmarkt.Seine Arbeiten wurden aus Museen entfernt, die Buchedition seiner „Passion“, Ende 1936 erschienen, wurde1937 beschlagnahmt. Nach ‘Auflösung‘ der Siedlung im Heinefeld 1936, entstehen Radierungen und vor allem Holzschnitte – ein eindringliches Denkmal für die Menschen, von denen fast alle in den Konzentrationslagern der Nationalsozialisten ermordet wurden.

DAS JÜDISCHE SCHICKSAL

greift Pankok Ende der 1930er Jahre ebenfalls in großformatigen Kohlezeichnungen und Holzschnitten auf und formt dabei oft die Femebilder der Nazi-Propaganda zu Bildern der Menschlichkeit um.

 
Selbst,
Holzschnitt 1959

Wachsamer Hahn,
Holzschnitt 1961


Haus Esselt,
Holzschnitt 1959
  DAS STUDIUM DER HÜHNER

wie er selbst sagte, stand ab 1958 immer wieder in Otto Pankoks künstlerischem Interesse.Seine Zeit als Professor für Zeichenkunst an der Düsseldorfer Akademie (1946–1958) war zu Ende gegangen.

Aus seiner Klasse ging u. a. Günter Grass hervor. Nun zog sich Pankok an den Niederrhein auf sein ländliches Anwesen auf Haus Esselt zurück und setzte von dort seine 1950 wieder aufgenommenen Reisen nach Frankreich und Jugoslawien fort, wo vor allem Landschaftsbilder entstanden.

Bis zum Lebensende blieb der Holzschnitt eine seiner bevorzugten Techniken. Neben Erinnerungen an die Welt der Sinti ist es die ländliche Welt seiner Umgebung, die ihn fasziniert – als Ausdruck einer tiefen Liebe zur Schöpfung auch im Blick auf Katze, Hund und Maus und - das Leben der Hühner.

 
Otto Dix, Gert Wollheim, Tuschfeder 1922

Otto Dix, Rückkehrende Kolonne,Tusche 1924
Sammlung Walther Groz
  OTTO DIX IN DER GALERIE ALBSTADT –

damit ist eine der bedeutendsten Dix-Sammlungen mit über 450 Arbeiten auf Papier verbunden. Die derzeitige Auswahl zeigt Holzschnitte, Radierungen, Zeichnungen und Aquarelle von Otto Dix aus dem Umfeld der Dresdner Sezession Gruppe 1919 und der Düsseldorfer Zeit bis 1924.

In dieser Zeit verbindet Pankok und Dix – zusammen mit Gert Wollheim – eine enge Künstlerfreundschaft. In Düsseldorf lernt Dix seine Frau Martha kennen, radiert 1922 die Mappe „Tod und Auferstehung“, erlebt 1923 die Geburt seines ersten Kindes Nelly, erarbeitet 1923–24 die monumentale Folge „Der Krieg“ und wird in diesen wenigen, intensiven Jahren zu einem international beachteten Künstler.

Otto Pankok – Durchblick

Zeichnungen, Holzschnitte, Radierungen, Lithographien

1. Juli - 21. Oktober 2007

Parallel:
Von Dresden nach Düsseldorf - Otto Dix 1919-1925
aus der Graphischen Sammlung der Galerie Albstadt

Die Galerie Albstadt stellt Otto Pankok (1893-1966) erstmals im südwestdeutschen Raum mit einer umfassenden Werkübersicht vor. Im Zentrum stehen die Düsseldorfer Jahre nach dem Ersten Weltkrieg bis etwa 1924, wo Otto Pankok zusammen mit seinen Freunden Otto Dix und Gert Wollheim zum Kreis um die Kunsthändlerin Johanna Ey mit ihrer legendären Galerie für „Neue Kunst“ zählte. In Landschaften und Porträts, in Holzschnitten, Zeichnungen und Radierungen, wird der künstlerische Aufbruch der Freunde fassbar, die alles Bürgerliche mit ihrer Kunst sprengen wollten. Die Galerie Albstadt ergänzt die Arbeiten Pankoks durch zeitgleiche Arbeiten von Otto Dix aus eigenen Beständen. Einen weiteren Schwerpunkt bilden beeindruckende großformatige Kohlezeichnungen mit Bildern aus der jüdischen Welt und aus der Düsseldorfer Zigeunersiedlung im Heinefeld, wo Otto Pankok 1931-1934 lebte und arbeitete. Auch in seinen Holzschnitten hat er – schon während der Naziherrschaft - den ?Roma’ (d.h. Menschen in der Sinti-Sprache) ein anrührendes Denkmal gesetzt. Nach seiner Lehrtätigkeit an der Kunstakademie Düsseldorf verbrachte Pankok seine letzten Lebensjahre auf Reisen und auf seinem ländlichen Anwesen auf Haus Esselt am Niederrhein, wo er sich dem „Studium der Hühner“ widmete. Ihnen gilt das letzte Kapitel der Ausstellung

 

 

 

 

 

 

DURCHBLICK

der Titel der Radierung von 1919 leitet auch im übertragenen Sinn die Sonderausstellung, mit der die Galerie Albstadt das Werk von Otto Pankok (1893–1966) erstmals im süddeutschen Raum vorstellt. Das Sehen auf die Erscheinungen der Menschen, der Landschaften, der Tiere war ihm immer auch ein "Durchschauen" auf ihr Wesen in seiner Einfachheit, seiner Gefährdung, seiner Würde, auch noch unter armseligsten Verhältnissen.

Selbstporträt,
Kohlezeichnung 1912

 

 

 

 

 

DIE ANFÄNGE

von Pankoks künstlerischem Arbeiten stehen unter dem Eindruck Rembrandts, van Goghs und Millets. Schon als Gymnasiast in Mülheim/R uhr war er tief beeindruckt von diesen Künstlern. Nach kurzer Akademie-Zeit in Düsseldorf und Weimar suchte sich Pankok seine eigenen künstlerischen Wege – bei den Tagelöhnern in Dötlingen (Oldenburg), an privaten Akademien in Paris. Hier knüpft er 1917/18 nach seiner Rückkehr aus Krieg und Lazarett in Vechta wieder an.

Schittlacks Rosa mit Kind,
Kohlezeichnung 1918

 

 

DAS NETZWERK DER SEZESSIONEN

verband nach dem Ersten Weltkrieg in allen Kunstzentren junge Künstler in ihrer Aufbruchsstimmung. So enstanden rege Kontakte u.a. zwischen Berlin, Dresden und Düsseldorf.

In Dresden standen Otto Dix und Conrad Felixmüller – Mitglieder der Dresdner Sezession Gruppe 1919 – in Kontakt mit Künstlern in Düsseldorf, die sich unter der Flagge „Das junge Rheinland“ zusammengetan hatten, darunter Otto Pankok und der Dresdner Gert Wollheim.

Letztere arbeiteten zunächst im ostfriesischen Remels zusammen, beschlossen jedoch Ende 1919 in Düsseldorf zu wirken. Otto Pankok war es, der Otto Dix dann 1922 von Dresden nach Düsseldorf zog, wo dieser sich besseres Fortkommen erhoffte.

Der Blitz (Remels), Radierung 1919

 

 

Titelblatt der Zeitschrift
„Das junge Rheinland“, 1922

 

 

 

 

 


DER KAFFEEAUSSCHANK DER JOHANNA EY

wurde in Düsseldorf um 1919 zu einem Zentrum junger Künstler. Die außergewöhnliche Frau flickte zerschlissene Künstlerhosen wie die von Otto Dix, gewährte Kredit und stellte ihr Schaufenster zu Verfügung für Kunstwerke, die auf der Straße lautstarke Diskussionen verursachten.

Das war im Sinne ihrer Urheber: „Wir empfanden uns als Dynamit und wollten ganz Düsseldorf in die Luft sprengen,“ schrieb Otto Pankok rückblickend. Die „Neue Galerie“ von Johanna Ey wurde zur wichtigsten Vermittlungsstelle junger Kunst im Nachkriegs- Düsseldorf.

In den drei Folgen der Zeitschrift „Das EY“ dominiert der Holzschnitt mit mutigen kubistisch bis dadaistischen Brechungen. „Dada ist Wille zur Erkenntnis. Ist der gerade Weg. Unsere Zeit ist furchtbar, mörderisch, also auch ihre Kunst, also auch ihr Gelächter.“ (Otto Pankok)

Das EY I, Titelholzschnitt
von Otto Pankok, 1920

 

 

 

 

 

 

Bildnis (Wollheim),
Holzschnitt 1920

 

 

 

 

 

 

DIE RADIERUNG

begleitet Otto Pankok bereits seit seinem 17. Lebensjahr. Nicht zuletzt Rembrandts bedeutendes Radierwerk mag ihm dabei vor Augen gestanden haben. Immer erprobt er seine stilistischen Erkundungen auch mit der Kaltnadel.

Als ihm seine Braut Hulda geb. Droste zur Hochzeit eine Unmenge von Zinkplatten aus einer bankrott gegangenen Badewannenfabrik schenkt, ist kein Halten mehr – oft ritzte Pankok mitten in der Landschaft ohne Vorzeichnung direkt in die großen Platten.

Raum und Farbigkeit allein aus Schwarz- und Grautönen zu gestalten – das entsprach seinen künstlerischen Interessen, die auch in den großen "Kohlegemälden" zum Ausdruck kommen. Otto Dix wird die Arbeiten seines Freundes aufmerksam beobachtet haben, als er sich an der Düsseldorfer Akademie bei Herberholz mit Radierung und Aquatinta beschäftigt.

Dix’Radierwerk beginnt 1920, viele Motive der Freunde scheinen einander zu antworten.

Straßenecke,
Radierung 1921

 

 

 

Otto Dix, Dame,
Radierung 1922

 

 

 

 

Frau Raben III,
Radierung 1923

 

 

 

 


DIE WELT DER SINTI

hatte Otto Pankok zum ersten Mal 1931 in der Provence bewusst wahrgenommen.Als er ihnen in der Düsseldorfer Arbeitslosensiedlung im Heinefeld 1932 wiederbegegnete, war er aufs Neue fasziniert von der inneren Freiheit ihres Lebens, vielfach in großer Armut am Rande der Gesellschaft. Mit seinen großen Kohlegemälden wurde er zum ‘Molari‘ (Maler) der ‘Roma‘ (d. h. ‘Menschen‘ in der Sprache der Sinti).
In der Ausstellung „Entartete Kunst“ in München und Düsseldorf wurden Pankoks „Zigeuner“-Lithographien von den Nationalsozialisten als „undeutsch“ gebrandmarkt.Seine Arbeiten wurden aus Museen entfernt, die Buchedition seiner „Passion“, Ende 1936 erschienen, wurde1937 beschlagnahmt. Nach ‘Auflösung‘ der Siedlung im Heinefeld 1936, entstehen Radierungen und vor allem Holzschnitte – ein eindringliches Denkmal für die Menschen, von denen fast alle in den Konzentrationslagern der Nationalsozialisten ermordet wurden.

Ringela und Bianca,
Kohlezeichnung 1932

 

 

Geiger im Ghetto, Kohlezeichnung 1941

 

 

 

 

 

DAS JÜDISCHE SCHICKSAL

greift Pankok Ende der 1930er Jahre ebenfalls in großformatigen Kohlezeichnungen und Holzschnitten auf und formt dabei oft die Femebilder der Nazi-Propaganda zu Bildern der Menschlichkeit um.
 

DAS STUDIUM DER HÜHNER

wie er selbst sagte, stand ab 1958 immer wieder in Otto Pankoks künstlerischem Interesse.Seine Zeit als Professor für Zeichenkunst an der Düsseldorfer Akademie (1946–1958) war zu Ende gegangen.

Aus seiner Klasse ging u. a. Günter Grass hervor. Nun zog sich Pankok an den Niederrhein auf sein ländliches Anwesen auf Haus Esselt zurück und setzte von dort seine 1950 wieder aufgenommenen Reisen nach Frankreich und Jugoslawien fort, wo vor allem Landschaftsbilder entstanden.

Bis zum Lebensende blieb der Holzschnitt eine seiner bevorzugten Techniken. Neben Erinnerungen an die Welt der Sinti ist es die ländliche Welt seiner Umgebung, die ihn fasziniert – als Ausdruck einer tiefen Liebe zur Schöpfung auch im Blick auf Katze, Hund und Maus und - das Leben der Hühner.

Selbst,
Holzschnitt 1959

 

 

Wachsamer Hahn,
Holzschnitt 1961

 

 

 

 

Haus Esselt,
Holzschnitt 1959

 

 

 


 

OTTO DIX IN DER GALERIE ALBSTADT –

damit ist eine der bedeutendsten Dix-Sammlungen mit über 450 Arbeiten auf Papier verbunden. Die derzeitige Auswahl zeigt Holzschnitte, Radierungen, Zeichnungen und Aquarelle von Otto Dix aus dem Umfeld der Dresdner Sezession Gruppe 1919 und der Düsseldorfer Zeit bis 1924.

In dieser Zeit verbindet Pankok und Dix – zusammen mit Gert Wollheim – eine enge Künstlerfreundschaft. In Düsseldorf lernt Dix seine Frau Martha kennen, radiert 1922 die Mappe „Tod und Auferstehung“, erlebt 1923 die Geburt seines ersten Kindes Nelly, erarbeitet 1923–24 die monumentale Folge „Der Krieg“ und wird in diesen wenigen, intensiven Jahren zu einem international beachteten Künstler.

Otto Dix, Gert Wollheim, Tuschfeder 1922

 

Otto Dix, Rückkehrende Kolonne,Tusche 1924
Sammlung Walther Groz