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Nachlese – Auftaktveranstaltung
Nachlese – Auftaktveranstaltung

Auftaktveranstaltung „Impulse – Gesunde Stadt Albstadt“

Die Auftaktveranstaltung war ein Erfolg, die Inhalte verklangen vielversprechend, die Beteiligung an der Diskussion war hoch. Dennoch hätte die Veranstaltung ein paar ZuhörerInnen mehr vertragen, um eine höhere Aussagekraft erzielen zu können.

Mit der Veranstaltung wurde ein neuer Mitmach- und Gestaltungsprozess in Sachen Gesundheit eingeleitet, an dem sich möglichst viele BürgerInnen und Unternehmen, sowie im Gesundheitsbereich tätige Menschen beteiligen sollen.

Mehr als nur die Abwesenheit von Krankheitssymptomen ist unter „Gesundheit“ zu verstehen.

In seinem Grußwort  erläuterte Oberbürgermeister Klaus Konzelmann, wie sich die Stadt in mehreren  Veranstaltungen mit dem Thema „Gesundheit“ beschäftigen möchte. Fünf Veranstaltungen mit definierten Themen sind bereits gesetzt, aber sie sind nicht abschließend. Die Reihe soll fortgesetzt werden und dafür wünscht  sich die Projektleiterin Dorothee Hummel-Wagner auch Anregungen aus der Bevölkerung.

Prof. Dr. Peter Paulus zeigte in seinem Vortrag die unterschiedlichsten Einflussfaktoren auf, die sich auf das körperliche, geistige und soziale Wohlbefinden sowie die gelungene Bewältigung innerer und äußerer Anforderungen auswirken. Er zeigte zudem auf, wie die Kommune eingreifen und unterstützen kann, um Gesundheit als positive Ressource in einen aktiven Lebensalltag zu integrieren. Er stellte heraus, dass bereits jeder sechste Erwerbstätige in der Gesundheitswirtschaft tätig sei.

Sozioökonomische Bedingungen und der Lebensstil beeinflussen zu 40-50 % die Gesundheit, 20 % werden durch Umwelt und Wohnbedingungen bestimmt, die genetische Veranlagung nimmt mit rund 10 % Einfluss. Entscheidender Faktor ist auch die Gesundheitsversorgung.

Festzustellen ist, dass vor allem psychische Erkrankungen in unserer Gesellschaft zunehmen und zu vermehrter Erschöpfung der Menschen führen. Deutschland steht in der Reihe der „gehetzten Nation“ weit oben.

Darüber hinaus ist festzustellen, dass Gesundheit und Lebenserwartung sozial ungleich verteilt sind und das Gesundheitsrisiko immer stärker auf das Verursacherprinzip abgestellt wird.

 

In einer sich anschließenden Podiumsdiskussion wurde auf bestimmte Themen näher eingegangen.

Stadtplaner Philipp König (Büro Reschl / Stuttgart) sprach die notwendige Barrierefreiheit an und das Gesundheit alle Lebensbereiche tangiert. Axel Heider (Allgemeinarzt) sprach die medizinische Versorgung und das stärker werdende Problem überalterter FachärztInnen an. Die Nachfolgesuche gestalte sich oftmals schwierig, erste Versorgungslücken zeigten sich im Bereich Psyche. Sabine Braun (Personalreferentin / Alber GmbH) ging auf die betrieblichen Möglichkeiten ein, für MitarbeiterInnen Sportangebote zu organisieren, als wichtigen Ausgleich für den Arbeitsalltag. Klaus Konzelmann (Oberbürgermeister) zeigte auf, was die Stadt bereits alles unternommen habe. Dazu gehörten auch die seit acht Jahren stattfindende Gesundheitsmesse und die Veranstaltung „Generation+“. Auch in Sachen Barrierefreiheit sei bereits viel Geld in die Hand genommen, wie die Innenstadtgestaltung von Ebingen und Tailfingen zeige.

In die sachlich geführte Diskussion konnten sich die ZuhörerInnen mit einminütigen Beiträgen einbringen, wovon rege Gebrach gemacht wurde. Auch hier waren Barrierefreiheit, öffentlicher Nahverkehr und ÄrztInnenmangel Themenschwerpunkte.

Eine ehrliche geführte Diskussion und die vielseitigen Möglichkeiten von BürgerInnen sich an diesem Prozess beteiligen zu können wurde als positives Signal von Seiten der ZuhörerInnen begrüßt. Entsprechend fielen auch die Feedbacks aus. Jeder konnte sich bei einem kleinen Vesper auf verschiedenen Tafeln verewigen und seine Wünsche und Hoffnungen kundtun.