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Albstadt - Maschenmuseeum - vergangene Ausstellungen
Albstadt - Maschenmuseeum - vergangene Ausstellungen
 
"drei mal filz“ – Claudia U., Angela Metz, Adele Nalik
1. Oktober 2006 - 14. Januar 2007
Wer begriffen hat, dass Geiz nicht immer und überall „geil“ ist, wer vielmehr das Außergewöhnliche sucht, der wird in der neuen Sonderausstellung des Maschenmuseums sicherlich fündig werden. Denn in den ausgewählten Objekten der Filzkünstlerinnen Claudia U., Angela Metz und Adele Nalik spiegeln sich gleichermaßen innovative Konzeptionen, hohe handwerkliche Qualität und eigenständige Gestaltung. Sie zeigen dabei auch die Freude am Experiment sowie die Suche nach neuen Formen und Materialien - und setzen so den Massenfertigungen der Industrie Alternativen entgegen. Angesichts des Überangebots an Billigprodukten aus aller Welt sind die hochwertigen kunsthandwerklichen Arbeiten wie „Balsam für die Seele“ eines jeden aufmerksamen Betrachters.

Claudia U. Gemein wandelt auf den Spuren historischer Filztechniken und sieht sich in dieser Weise als Vertreterin einer neuen Generation alter Nomadenfilzkunst. In den vielen Studienjahren, in denen sie sich im Wesentlichen der klassischen Filzkunst widmete, stieß sie immer wieder auf die unterschiedlichen Ausdrucksmittel der Symbolwelt asiatischer Hirtennomaden. Diese historischen Arbeiten begeisterten sie derart, dass sie sich davon inspirieren ließ und die bildnerischen Eindrücke und Empfindungen in ihre eigene künstlerische Formsprache aufnahm. (Im Jahr 2000 erhielt sie den Staatspreis des Landes Baden-Württemberg)

Als Biografiearbeit im eigentlichen Sinne bezeichnet die Albstädter Kunsttherapeutin Angela Metz ihre künstlerische Arbeit, wobei der Wunsch nach „Heil-Werden“ für Ihre Klienten wie auch für sie selbst gleichermaßen Gültigkeit hat. In ihren Wandbehängen, Teppichen oder Taschen finden sich archetypische Symbole wie die „Urmutter“ oder die „Schlange“ wieder, die für sie eine Rückbindung an die Natur und damit an die Quelle der eigenen Selbstfindung und Wertschätzung darstellt. Die leuchtende Farbigkeit ihrer Kleidungsstücke aus Filz – teilweise mit Seide gemischt – lassen südamerikanische Vorbilder erahnen.

Eine vielgestaltige und interessante Ausstellung, die das alte textile Handwerk des „Filzens“ in ihren schönsten Formen wieder aufleben liess.